Uber in Genf
Verfasst vonSeitdem wir unsere Limousinen-Vermittlungsdienste in Genf am 4. Juni 2022 vorübergehend pausiert haben, haben wir viele herausfordernde, konstruktive Diskussionen darüber geführt, wie Fahrer in Genf ihre Tätigkeit wieder aufnehmen können.
Im Austausch mit dem Département de l’économie et de l’emploi (DEE) und dem Service de police du commerce et de lutte contre le travail au noir (PCTN), sind wir zu einem Einverständnis gekommen, unter welchem Fahrer in Genf ihre Tätigkeit in Kürze wieder aufnehmen können. Dies beinhaltet ein Szenario, in dem jene Fahrer, die das wünschen, Angestellte von unabhängigen Schweizer Partner-Unternehmen werden. Diese Partner-Unternehmen sind unter der lokalen Gesetzgebung (“Loi sur les taxis et les voitures de transport avec chauffeur”, LTVTC) als Transportunternehmen registriert und garantieren den Fahrern alle Sozialversicherungsabgaben, Mindestlohn und weitere Absicherungen. Sie werden zudem alle Rechte und Pflichten gegenüber ihren Angestellten wahrnehmen (beispielsweise in Bezug auf Sicherheits-Massnahmen, Arbeitszeiten, Konto-Deaktivierungen etc.) und unterliegen der Aufsicht des PCTN.
Da die grosse Mehrheit der Fahrer sowohl in Umfragen als auch in einer Petition den klaren Wunsch geäussert hat, unabhängig zu bleiben, ihre Flexibilität zu bewahren und weiterhin ihr eigener Chef zu sein, erwarten wir, dass nicht alle Fahrer sich dazu entschliessen werden, angestellt zu werden. Nichtsdestotrotz werden wir unser Bestes tun, um die unabhängigen Partner-Unternehmen zu unterstützen, sodass jene Fahrer, die das wünschen, so schnell wie möglich Angestellte werden.
Wir erwarten somit, dass unsere Fahrtenvermittlungs-Dienste in Genf in ein paar Tagen wieder zurück sind. Wir hoffen, dass sich die Verlässlichkeit des Services verbessert, sobald eine ausreichende Zahl an Fahrern von Partner-Unternehmen angestellt wurde.
Wir wissen, dass die überwiegende Mehrheit der Fahrer in der Schweiz unabhängig bleiben, die App flexibel nutzen und ihr eigener Chef sein möchte. In Genf werden sie diese Möglichkeiten nicht mehr haben, weshalb wir ein solch restriktives Modell vorerst nicht in anderen Kantonen planen. Aufgrund unserer Erfahrungen mit Uber Eats in Genf haben wir auch gesehen, dass eine solche erzwungene Änderung verschiedene negative Folgen für alle Parteien hat. Wir glauben daher, dass Fahrer die Freiheit haben sollten, selbst zu entscheiden, wie und unter welchem Status sie arbeiten möchten. Wir werden unser Bestes tun, um ihnen Optionen zu bieten, die Flexibilität und Absicherung vereinen.
Darüber hinaus gilt diese Vereinbarung nur für den Kanton Genf, wo es ein spezifisches Transportgesetz (LTVTC) gibt. Sie gilt nicht für die restlichen Kantone der Schweiz, wo wir bereits mit einem angepassten Modell operieren, welches in dem Fall in Genf und vom Bundesgericht nicht berücksichtigt wurde. Im Jahr 2020 hat Uber wesentliche Änderungen an seiner App vorgenommen, bei der mehrere Funktionen für mehr Wahlfreiheit, Flexibilität und unternehmerische Autonomie für Fahrer eingeführt wurden. Dazu gehören Funktionen, die mehr Transparenz bei der Auswahl der Fahrten ermöglichen, die Möglichkeit, die Fahrpreise in der App selbst zu bestimmen, sowie Features, um einen eigenen Kundenstamm aufzubauen und vorab geplante Fahrten anzunehmen. Als selbstständige Unternehmer haben Fahrer heute mehr Freiheit, ihre eigenen Preise festzulegen, Fahrten auszuwählen, die sie annehmen möchten, ihre eigene Kundschaft aufzubauen und ihre Fahrten im Voraus zu planen.
Die Änderung wird auch keine Auswirkungen auf Uber Eas in Genf haben. Seit September 2020 arbeitet Uber Eats bereits mit unabhängigen Flottenpartner-Unternehmen zusammen, welche die Kuriere direkt anstellen. Uber Eats Haupt-Partner Chaskis SA bietet dafür einen Gesamtarbeitsvertrag, der in Zusammenarbeit mit Syndicom entwickelt wurde.
Wir sind uns bewusst, dass die letzte Woche für die Fahrer in Genf sehr schwierig war, und bedauern dies zutiefst. Wir hoffen, dass jene, die sie sich dazu entscheiden, ihre Aktivitäten unter der neuen Struktur aufzunehmen, von der reduzierten Servicegebühr (die Uber den Partner-Unternehmen für einen Monat lang gewährt) sowie potenziell höheren Preisen aufgrund der hohen Nachfrage der Fahrgäste profitieren werden.
Jean-Pascal Aribot, General Manager, Uber Schweiz: „Obwohl wir sehr froh sind, in Genf zurück zu sein, bedauern wir auch zutiefst die Unannehmlichkeiten, welche die Unterbrechung unseres Services verursacht hat. Wir sind fest entschlossen, unsere Partner-Unternehmen und deren Fahrer zu unterstützen, den Fahrgästen zu ermöglichen, sich wieder sicher und erschwinglich fortzubewegen, und ein guter Partner für Genf und andere Städte und Behörden in der Schweiz zu sein.“
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