Andreas Weinberger, Uber Austria General Manager

In den vergangenen mehr als drei Jahren, in denen Uber in Wien vertreten ist, gab es eine Reihe von bemerkenswerten Entwicklungen, auf die wir stolz sind: Die Nutzer-Community von Uber hat sich kontinuierlich vergrößert, viele Wienerinnen und Wiener haben die App fest in ihren Alltag integriert, und möchten nicht mehr darauf verzichten, verlässlich, sicher und bezahlbar per Uber unterwegs zu sein. Außerdem konnten wir die durchschnittliche Ankunftszeit eines Fahrzeugs von mehr als acht Minuten auf nunmehr circa vier Minuten reduzieren, gleichzeitig ist Uber mittlerweile weit über die Stadtgrenzen Wiens verfügbar. Und schließlich bietet Uber jetzt auch klassischen Taxis die Möglichkeit, über die App ihre Auslastung und ihren Umsatz zu erhöhen.

Das sind allesamt erfreuliche Entwicklungen auf allen Ebenen. Wir sehen aber ebenfalls, dass es auch nach drei Jahren noch viele offene Fragen bezüglich Uber zu geben scheint. Für uns versteht es sich von selbst, uns jeder noch so kritischen Frage zu stellen. Deshalb haben wir die häufigsten Fragen zu Uber zusammengestellt und möchten sie nachfolgend beantworten.

Erfüllen die Fahrer bei Uber die notwendigen Voraussetzungen?

Dass Fahrer auf der Uber App nicht die notwendigen Voraussetzungen erfüllen würden, ist ein Gerücht, dass sich hartnäckig hält, jedoch absolut falsch ist. Uber arbeitet ausschließlich mit professionellen Mietwagenunternehmern und Taxiunternehmern zusammen – diese erfüllen alle vom Gesetzgeber definierten Voraussetzungen für den berufsmässigen Personentransport und sind selbstverständlich auch entsprechend versichert. Die meisten von ihnen waren schon viele Jahre vor Uber als Unternehmer tätig und nutzen die App zusätzlich, um ihre Auslastung zu erhöhen und dadurch mehr Umsatz zu erzielen. Uber setzt also auf bekannten und etablierten Strukturen auf. Privatfahrer gibt es bei Uber in Wien nicht.

Halten die Fahrer die Rückkehrpflicht ein?

Die Rückkehrpflicht ist eine Verordnung, die besagt, dass ein professioneller Chauffeur eines Mietwagens unter bestimmten Voraussetzungen nach Abschluss einer Fahrt zum Betriebssitz seines Unternehmens zurückfahren muss. Da wir ausschließlich mit Unternehmen zusammenarbeiten, die ihre Zuverlässigkeit im Rahmen eines strengen staatlichen Lizenzierungsprozesses nachgewiesen haben, kennen diese Unternehmer die Regeln der Personenbeförderung ganz genau und halten sich seit vielen Jahren daran.

Zudem geht eindeutig aus dem Gesetz hervor, dass ein Mietwagen nicht nach jeder Fahrt komplett bis zu seinem Betriebssitz zurückkehren muss. Dr. Günther Grassl, Rechtsanwalt bei Schönherr Rechtsanwälte, sagt hierzu: “Dennoch ist es wichtig klarzustellen, dass die Nutzung der Uber App durch Fahrgast, Mietwagenunternehmer und Fahrer gesetzeskonform ist. Die für das Mietwagen-Gewerbe geltende Rückkehrpflicht bedeutet nicht, dass ein Fahrer nach jeder erledigten Fahrt zu seinem Betriebssitz zurückkehren muss. In der Wiener Taxi-, Mietwagen- und Gästewagen-Betriebsordnung (§ 36 Absatz 3) heißt es ausdrücklich, dass ein Wagen bei Leerfahrten (also nach Abschluss einer Fahrt) dann Fahrgäste aufnehmen darf ohne zum Betriebssitz zurückzukehren, wenn ein neuer Auftrag in der Betriebsstätte eingeht. Jede durch einen Fahrgast über die Uber App vorgenommene Bestellung einer Fahrt geht stets am Betriebssitz des jeweiligen Mietwagen-Gewerbes ein, bevor der Fahrer diese erhält.“

Diese Tatsache ändert jedoch nichts daran, dass die Rückkehrpflicht nicht mehr zeitgemäß ist. Sie stammt aus einer Zeit, in der es keine Mobiltelefone, Smartphones oder GPS-basierten Dienste gab. Sie verursacht unnötige Wege und damit mehr Verkehr und zusätzliche CO2 Emissionen, was immense ökonomische und vor allem auch ökologische Kosten zur Folge hat. Aus unserer Sicht ist das nicht mehr zu rechtfertigen. Deshalb sollte die Rückkehrpflicht aus der Landesbetriebsordnungen gestrichen werden.

Die Taxifahrer sagen, Uber macht ihr Geschäft kaputt. Was sagt Uber dazu?

Tatsächlich arbeitet Uber mit zahlreichen Taxiunternehmern zusammen. Jedes Taxi in Wien und Umgebung hat die Möglichkeit, sich auf der Uber App anzumelden und von zusätzlichen Bestellungen zu profitieren. Bei Uber gibt es keine Exklusivverträge. Unternehmer entscheiden frei darüber, wie oft und wie lange sie auf der Uber App aktiv sein möchten und können jederzeit auch andere Aufträge, bspw. von ihrer Stammkundschaft, annehmen.

Viele unserer Nutzer sind bevor es Uber gab selten bis nie mit einem Taxi oder Mietwagen gefahren, da es ihnen schlichtweg zu teuer war. Uber spricht eine völlig neue Kundengruppe an und vergrößert damit den Markt. Unsere Zielgruppe sind die vielen Menschen, die tagtäglich noch ihr eigenes Auto nehmen, um in die Stadt, zur Arbeit oder zum Shoppen zu fahren. Sie davon zu überzeugen, vom eigenen Fahrzeug auf die Öffis, Carsharing, Bikesharing, Uber und auch aufs Taxi umzusteigen, ist unser Ziel. So profitiert dann ein jeder Anbieter.

Niedrige Preise sind gut für die Fahrgäste, aber was bleibt dem Unternehmer?

Taxis stehen im Durchschnitt mehr als 70 Prozent der Zeit und warten auf den nächsten Kunden. Das ist eine Folge des sehr hohen Taxitarifs, der es nur Gutverdienern und Geschäftsleuten auf Firmenkosten erlaubt, regelmäßig von einer Taxifahrt zu profitieren. Die Mitte der Gesellschaft kann sich ein Taxi nur noch in Ausnahmesituationen leisten.

In jeder unserer mehr als 600 Städte weltweit haben wir eines beobachtet: Ein etwas niedrigerer Fahrpreis hat eine überproportionale Nachfragesteigerung zur Folge. Es werden völlig neue, zusätzliche Kundengruppen angesprochen, die bisher selten bis gar nicht Taxi gefahren sind. Durch die hohe Nachfrage sind die Autos auf der App stärker ausgelastet, das bedeutet weniger Leerfahrten und mehr Fahrten pro Stunde. Am Ende des Tages erzielt der Unternehmer so einen höheren Umsatz bei gleichbleibender Arbeitszeit. Mittlerweile haben dies auch viele Taxifahrer erkannt und nutzen die zusätzliche Nachfrage der Uber App, um ihre Standzeiten zu verkürzen und am Ende des Tages mehr Geld in der Tasche zu haben.

Zahlt Uber überhaupt Steuern?

Uber unterscheidet sich wesentlich von anderen Technologieunternehmen, beispielsweise aus Übersee: Uber arbeitet mit lokalen Unternehmern aus Wien und Umgebung zusammen, die hier wirtschaften und hier Steuern zahlen. Damit bleibt der Großteil der Umsätze, die über die Uber App erzielt werden, im lokalen Wirtschaftskreislauf.

Uber ist aber auch ein lokaler Jobmotor: Die vielen österreichischen Mietwagen- und Taxiunternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, wachsen durch die zusätzliche Nachfrage der Uber App kontinuierlich und stellen weitere Fahrer ein. Dabei handelt es sich oftmals um Menschen, die vorher arbeitslos waren und durch Uber wieder einer Beschäftigung nachgehen können.

Auch Uber selbst hat über die letzten Jahre sein Team vergrößert und beschäftigt nunmehr 11 festangestellte Mitarbeiter und eine noch größere Anzahl an Aushilfen in insgesamt vier Büros in Wien. Zusätzlich investiert Uber in Kooperationen mit lokalen Partnern und in Werbemaßnahmen vor Ort. So werden die meisten von Uber erzielten Einnahmen lokal reinvestiert, um den Service für die Nutzer und Fahrer besser zu machen. Denn ein Marktplatz wie Uber funktioniert nur dann, wenn beide Seiten, also Fahrgäste und Fahrer, zufrieden sind.  

Ist Uber nicht nur für Jugendliche zum Ausgehen?

Während zu Beginn die Uber-Community vor allem aus jungen Menschen bestand, vertraut mittlerweile ein repräsentativer Querschnitt von Wienerinnen und Wienern auf unsere Technologie – von der Geschäftsfrau, die zum nächsten Termin muss, bis hin zum Hausmann, der im Supermarkt zu viel zum Tragen eingekauft hat.

Dennoch bleibt das Wochenende und das Ausgehen nach wie vor ein wichtiger Schwerpunkt von Uber. Wenn Menschen sich auch nachts verlässlich und bezahlbar nach Hause fahren lassen können, dann verzichten viele auf die Fahrt im eigenen Auto, und das schlägt sich wiederum in mehr Sicherheit im Straßenverkehr nieder. In New York beispielsweise ist die Anzahl von alkoholbedingten Unfällen seit dem Start von Uber und vergleichbaren Diensten um mehr als 25 Prozent zurückgegangen.