Gemeinsames Engagement für Pride

Als Heranwachsende sah sich Regina vielen Herausforderungen gegenüber, aber das hat sie nur stärker gemacht. Sie entwickelte sich von einer Studierendenberaterin zu einem Vorbild und einer Mentorin für transsexuelle Teenager, die eine andere Art der Orientierung benötigen. Regina lebt ihr Leben ohne Kompromisse – und das zeigt ihren Schützlingen und der restlichen LGTBQ+ Community, dass man mit der Unterstützung des eigenen Umfelds nicht einfach nur überleben, sondern wahrhaft aufblühen kann.

„Wir müssen uns gegenseitig unterstützen und für einander da sein, das ist das Wichtigste. Nicht nur in der LGBT-Gemeinschaft, sondern überall. Viele Gemeinschaften werden derzeit angegriffen. Wir können es uns nicht leisten, uns zu spalten. Wenn wir alle zusammenhalten, können uns Intoleranz oder Hass nichts anhaben.“

Frank arbeitet hart, um etwas zu erreichen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere wie ihn. Er möchte ein Wegbereiter für alle schwulen Hispanoamerikaner sein, die von einer Karriere in der Finanzwirtschaft träumen und Angst davor haben, nicht in diese Branche zu passen. Frank glaubt, dass der beste Weg zum Erfolg darin besteht, sich selbst treu zu bleiben. Er hofft, dass die anderen Mitglieder der LGBTQ+ Community ebenfalls das notwendige Selbstbewusstsein entwickeln, um ihre Ziele zu verwirklichen – und zwar bei einem Unternehmen, das sie so akzeptiert wie sie sind.

„Wenn ich eine dunkelhäutige oder schwule Person in einer tollen Führungsposition sehe, bin ich jedes Mal unglaublich stolz. Ich möchte dann unbedingt wissen, wie diese Person das geschafft hat. Eines Tages möchte ich ein Hispanoamerikaner in einer Führungsposition sein, und auf dem Weg dahin will ich mir selbst treu bleiben. Und wenn mich dann jemand fragt, wie ich das geschafft habe, kann ich eines sagen: Ich habe mich nie verstellt.“

Dieses Jahr wagt Gabe einen Neuanfang. Nachdem er fast 30 Jahre lang als Frau gelebt hat, beginnt er nun seine Geschlechtsumwandlung zum Mann. Seine Familie und Freunde lieben und unterstützen ihn bei jedem Schritt, doch er weiß auch, dass einige Menschen es einfach nicht verstehen werden. Gabe sagt, dass bei diesen Personen Geduld der Schlüssel zur Akzeptanz ist. Wenn sich jeder ein bisschen Zeit nehmen würde, um andere aufzuklären und mit ihnen zu sprechen, dann könnten wir alle Verständnis in unseren Mitmenschen wecken.

„Ich war früher sehr mädchenhaft und bin jetzt sehr männlich. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nirgendwo dazugehöre. Ich habe das Gefühl, dass ich entweder zu hetero oder zu schwul bin. Ich bin einfach nicht so, wie mich manche Menschen haben wollen. Doch bei der Pride-Bewegung fühle ich mich zu Hause, und das macht mich glücklich. Ich bin mit Gleichgesinnten zusammen, die vermutlich genauso denken wie ich.“

David hat über Jahre hinweg mit guten Freunden an regionalen Pride-Paraden teilgenommen. Er ist jedoch der Meinung, dass nicht nur auf städtischer Ebene Engagement erforderlich ist. Er hofft, dass die gesteigerte Präsenz in den Massenmedien alle Mitglieder der LGBTQ+ Community dazu ermutigt, ihr Leben ohne Angst zu leben. Und dass sich diese Normalisierung in alle Länder der Welt ausweiten wird.

„Präsenz ist wichtig – es ist unglaublich ermutigend, wenn man sich im Fernsehen oder Internet sieht. Auch wenn man nur spazieren geht oder frühstückt und dann davon ein Foto macht, um es in den sozialen Medien zu teilen. Diese kleinen Momente machen einen großen Unterschied. Und ich glaube, das Licht am Ende des Tunnels ist die Normalisierung auf der ganzen Welt.“

Shane ist ein wahrer Alleskönner – er ist DJ bei Pride- und Transgender-Events im ganzen Land, ist Mitglied im Vorstand seiner örtlichen Parade und eröffnet demnächst einen Sozialverein, der Transgender zusammenbringt. Man muss wohl nicht mehr erwähnen, dass er die Hektik liebt. Er möchte andere dabei unterstützen ihren Platz im Berufsleben und auch in Pride-Community zu finden. Shane möchte ihnen zeigen, dass jeder Erfolg haben kann – unabhängig von seiner Orientierung.

„Ich weiß, dass mein Einsatz es für meine Nachfolger einfacher machen und ihnen Türen öffnen wird. Sie werden sicher weiter kommen, als ich jemals konnte. Das ist sozusagen mein Mitgliedsbeitrag für meine Community. Darum bin ich immer da und gebe mein Bestes. Ich mache es, damit der nächste Transgender nicht mehr solchen Vorurteilen begegnet.“

Billie und ihre Ehefrau Meg haben zwei erwachsene Söhne, Matt und Brad. Für sie ist „Pride“ eine Familienangelegenheit, die an jedem Tag des Jahres gefeiert wird. Sie sind tief in der LGBTQ+ Community verwurzelt und unterstützen aktiv lokale wohltätige Zwecke und Organisationen, die damit in Verbindung stehen. Egal, ob sie sich ehrenamtlich engagiert oder aufrichtige Gespräche führt – Billie betrachtet jede Interaktion als Möglichkeit dazu, ein Verständnis und eine Akzeptanz zu fördern, die es so noch vor ein paar Jahren nicht gegeben hat.

„Den Menschen ist es heute wichtiger, mit Herz und Verstand an die Dinge heranzugehen, als weiterhin den Status quo zu akzeptieren und zu leben. Und solange man sein Gegenüber nicht kennt, wird sich nichts verändern, heilen keine Wunden, wird nichts dazugelernt und man kann nicht in die Zukunft blicken.“

Roland hat ein Gespür für Mode, aber sein wahrer Fokus liegt auf der Zukunft. Er möchte, dass die nächste Generation der LGBTQ+ Community es einmal besser und leichter hat, als er es je hatte. Roland hofft, dass Kinder und Jugendliche sich während des Heranwachsens wohl und selbstbewusst fühlen, damit sie ihr wahres Ich erforschen können. Selbstfindung ist ein lebenslanger Prozess. Ein starker Rückhalt durch Familie und Freunde ist hierbei mit das Wichtigste.

„Es ist nicht immer leicht, aber wir machen immer mehr Fortschritte. Allein in den letzten 10 Jahren hat sich so viel verändert. Man sieht heute viele Jugendliche und junge Erwachsene, die selbstbewusst dazu stehen, wer sie sind und die verstanden haben, dass die Gesellschaft ihnen keine sexuelle Orientierung und nicht einmal ihr Geschlecht vorgeben kann.“

Die Pride-Parade hat für Justin eine besondere Bedeutung, da er dort seinen Freund kennengelernt hat. Die beiden sind nun fast zwei Jahre zusammen und wollen im nächsten Sommer heiraten. Justin möchte irgendwann eine Erlebnis-Kunstgalerie eröffnen, doch momentan konzentrieren sich die beiden auf das Hier und Jetzt und erkunden die Stadt. Wenn sie ausgehen, halten sie Händchen. Justin ist überzeugt: Je mehr LGBTQ+ Paare sich so offen zeigen, desto früher werden sie allgemein akzeptiert.

„Wir wollen, dass das zur Normalität wird. Dass man akzeptiert wird, egal wie man sich anzieht, wie man aussieht, wie man erzogen wurde, wen man liebt oder welches Geschlecht man hat. Eines Tages wird das so sein.“

Lee stammt von den Philippinen und wagte in jungen Jahren einen Neuanfang in den USA. Sie ließ sich in Los Angeles nieder, wo sie Teil der Transgender-Gemeinschaft sein und trotzdem ihren Glauben praktizieren kann. Sie ist mittlerweile Mitglied einer offenen nicht-konfessionellen LGBTQ+ Kirche, deren Anhänger jedes Jahr gemeinsam an der Pride-Parade teilnehmen.

„Für viele LGBT wird sich das jetzt wahrscheinlich widersprüchlich anhören, aber wenn ich nicht daran glauben würde, dass eine höhere Macht über mich wacht, mich liebt und mich so akzeptiert wie ich bin, die mich gelehrt hat, dass ich zuerst mich selbst lieben muss und dann meinen Nächsten so wie mich selbst, dann hätte ich mich selbst schon so oft aufgegeben.“

Eigentlich kam Jonathan nur zum Studieren nach San Francisco. Doch er blieb in der Stadt, weil er hier er selbst sein kann und sich nicht verstellen muss. Hier hat er das Gefühl, dazuzugehören – ein Gegensatz zu der Diskriminierung und Verurteilung, die er an anderen Orten erfahren hatte. Jetzt kann sich Jonathan jeden Tag aufs Neue darüber freuen, Teil der LGBTQ+ Community zu sein. Gleichzeitig kann er diejenigen unterstützen, die die gleichen Ziele haben wir er – egal, ob das nun enge Freunde sind oder neue Leute, die er in der Stadt kennenlernt.

„Alleine sind wir nicht stärker. Alleine sind wir nicht besser. Als Gemeinschaft sind wir besser, zusammen sind wir besser. Zu denjenigen, die uns zum Erfolg verhelfen wollen gehören nicht nur die Mitglieder unserer Community, sondern auch unsere Verbündete und die Menschen, denen wir nahestehen. All das muss stimmen, damit wir die Community sind, die wir sein wollen.“

Egal, ob zu Hause bei ihrem Mann und ihren Kindern, in ihrem Wagen oder unterwegs – Treenas Beschützerinstinkt schläft nie. Sie ist jedem Fahrgast gegenüber offen eingestellt, vor allem dann, wenn er sie an ihren Sohn erinnert. Treena bezeichnet ihren Wagen als sicheren Ort für Mitglieder der LGBTQ+ Community, wo diese ganz sie selbst sein können, ohne sich vor Verurteilungen oder Beeinträchtigungen fürchten zu müssen. Sie hat immer ein offenes Ohr. Denn so sind Mütter nun mal.

„Ich möchte, dass mein Sohn vollkommen glücklich sein und den Mann heiraten kann, den er liebt, damit ich ihn genau wie meine Töchter zum Altar führen kann. Ich möchte, dass er genau das findet und dass er sich dabei wohlfühlt. Egal, in welcher Situation.“

Glen hat sich bereits in jungen Jahren für TV-Serien begeistert und ihm wurde schnell klar, dass er einmal beim Fernsehen arbeiten wollte. Im Laufe der Jahre beobachtete er, wie sich die Akzeptanz in der TV-Branche gewandelt hat. Er hätte niemals gedacht, dass es einmal eine TV-Serie mit schwulen Charakteren geben würde. Die LGBTQ+ Bewegung ist in den Medien zunehmend präsent. Glen hofft, dass junge Menschen dadurch verstehen, dass sie ihr wahres Ich nicht verstecken müssen – egal, wer ihnen zusieht.

„Wir fühlen uns schon in jungen Jahren anders. Und wenn man sich anders fühlt, denkt man, dass man alleine ist. Vor allem, wenn man in einer Kleinstadt aufwächst. Und dann entdeckt man langsam über das Internet oder an Orten wie Los Angeles, New York, Chicago oder sonst wo, dass man nicht alleine ist. Und dass man sich nicht verstellen muss. Das fühlt sich an, als könnte man endlich aufatmen.“

Dank ihres Wissens in den Bereichen Psychologie und mentale Gesundheit versteht Jessica voll und ganz, welchen Einfluss eine positive Einstellung auf Menschen haben kann. Sie engagiert sich für Offenheit und Akzeptanz, da dies das Wohlergehen der gesamten LGBTQ+ Community und auch der Gesellschaft steigern kann. Je mehr die Menschen einbezogen werden – unabhängig von Alter, Geschlecht, kulturellem Hintergrund oder Orientierung –, desto glücklicher und gesünder sind wir alle.

„Für mich geht es bei der Pride-Bewegung darum, dass die unterschiedlichsten Kulturen zusammenkommen. Ich habe einen multikulturellen Hintergrund, daher war das immer ein Teil meines Lebens. Wenn ich jetzt jedoch sehe, dass mein Umfeld immer offener darauf reagiert, habe ich das Gefühl, dass wir uns weiterentwickeln.“

Um es einfach auszudrücken: Samson ist ein Menschenfreund. Es ist ihm sehr wichtig, positiven Einfluss auf seine Mitmenschen zu nehmen und sich mit jedem, dem er begegnet, gut zu verstehen. Ob während der Pride-Events oder an jedem anderen Tag des Jahres – Samson möchte, dass sowohl Mitglieder der LGBTQ+ Community als auch ihre Verbündeten ihren großen Auftritt haben. Und er möchte, dass Menschen überall ihre Unterstützung zeigen, denn gemeinsam sind wir stark.

„Ich bin von ganzem Herzen überzeugt, dass das passieren wird. Du gehst die Straße entlang, siehst jemanden, der anders ist als du oder ein bisschen aus der Reihe tanzt. Aber du akzeptierst diese Person wie sie ist. Nicht weil sie anders ist, sondern weil sie sich selbst treu ist. Und du freust dich für sie.“

Kim kann auf vieles stolz sein – auf ihre Herkunft, ihre Zeit in der Armee, was sie schon erlebt hat und was sie noch vorhat. Sie diente 10 Jahre lang bei den Luftstreitkräften und bereiste die Welt, bevor sie zum Studieren und Arbeiten in die USA zurückkehrte. Sie ist außerdem Schlagzeugerin, Fotografin und Vorbild für junge Frauen – und alle anderen –, die ein ehrliches und mutiges Leben führen wollen. Mit ihrer grenzenlosen Selbstentfaltung bereitete sie den Weg für andere. Und sie glaubt, dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist.

„Ich zeige Flagge, um mehr Aufmerksamkeit zu erzielen. Ich schließe mich der Pride-Bewegung an, um jungen Mädchen, die mir ähnlich sind, zu zeigen, dass auch sie für ein Unternehmen wie dieses arbeiten können und dass es viel Liebe und Anerkennung da draußen gibt. Ich möchte auf jeden Fall ein positives Vorbild sein. Ich möchte ein guter Mensch sein, aber ich möchte mich vor allem für Fortschritt, Frieden, Selbstbefähigung und Bestätigung einsetzen.“

Graciella bewahrt das Vermächtnis früherer Generationen, indem sie jungen Mitgliedern der LGBTQ+ Community hilft, ihren eigenen Platz in der Welt zu finden. Sie engagiert sich jede Woche ehrenamtlich in einem örtlichen Verein, der sich um obdachlose Jugendliche aller sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten kümmert. Sie hilft bei der Zubereitung warmer Mahlzeiten, nimmt an Gruppenaktivitäten teil und hat für jeden ein offenes Ohr. Gabriella hofft, dass die Zeit, die sie mit diesen Jugendlichen verbringt, dazu führt, dass diese an eine bessere Zukunft glauben.

„Für mich ist es extrem wichtig, unserer LGBTQ-Jugend bewusst zu machen, dass diese Bewegung nicht erst im letzten Jahr begonnen hat. Wir haben jahrzehntelang hart dafür gearbeitet, demonstriert und Gleichberechtigung eingefordert. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, zu dieser Bewegung beizutragen. Ich habe mich entschieden, Verantwortung zu übernehmen, voranzugehen und weiterzukämpfen – denn sonst wäre alles umsonst gewesen.“